Was ist ein galluresisches Stazzu und wofür wurde es genutzt?
Das Stazzu vereinte in der Vergangenheit verschiedene Aktivitäten unter einem Dach, wie die erste Schule der Gegend, einen Tabakladen, ein Lebensmittelgeschäft und ein öffentliches Telefon. Zudem wurden dort wichtige Grundnahrungsmittel wie Milch, Wein und Mehl produziert.
Es war ein Treffpunkt und eine zentrale Anlaufstelle für die Bewohner der Gegend, die dorthin kamen, um wichtige Angelegenheiten und alltägliche Probleme zu besprechen. Dies war besonders wichtig, da es damals keine institutionellen Einrichtungen gab, die das soziale Leben regulierten. Gleichzeitig war es auch einfach ein Ort, an dem man zusammenkam, um die Gemeinschaft zu genießen.
Die Wirtschaft des Stazzu basierte hauptsächlich auf der Viehzucht, aber auch der Anbau von Getreide, Weinbau und Gartenbau spielten eine Rolle. Die Stazzi waren autark und produzierten nahezu alles, was für das Überleben der Familie und der ländlichen Gemeinschaft notwendig war. Die produzierte Milch wurde zu Käse verarbeitet, darunter der berühmte Pecorino Sardo, während Wolle und Leder für die Herstellung von Kleidung und anderen Alltagsgegenständen verwendet wurden.
Im Laufe der Zeit haben Struktur und Funktion der Stazzi erhebliche Veränderungen erfahren. Fortschritte bei den Transportmitteln und Infrastrukturen führten dazu, dass diese Siedlungen weniger isoliert waren, was den kommerziellen und kulturellen Austausch mit den nahegelegenen städtischen Zentren erleichterte. Einige Stazzi wurden verlassen, da Familien in die Städte zogen, um bessere Arbeitsmöglichkeiten zu finden.
In den letzten Jahren hat jedoch ein Wiederaufleben und eine Neubewertung der Stazzi stattgefunden. Viele dieser historischen Gebäude wurden renoviert, und der Fokus liegt nun auf der Förderung eines nachhaltigen und ländlichen Tourismus, so wie es bei La Littighedda der Fall ist.
